Saubere Zugtoiletten durch Pissiors im Zug

Saubere Zugtoiletten durch Pissiors im Zug

Zugtoiletten haben nicht den besten Ruf. Eine Verbesserung der Sauberkeit könnte meiner Einschätzung nach erreicht werden, wenn Bahnunternehmen zusätzlich zur Sitztoilette Pissoirs in die Toilettenkabinen der Fahrzeuge einbauen würden.

Pissoirs im Zug gibt es beispielsweise bei folgenden Bahnunternehmen:

  • Westbahn
  • Japan Rail (Shinkansen-Züge)
  • EuroExpress

Hier einige Impressionen (auf das Bild klicken zum Vergrößern):

Pissoir im Zug bei der Westbahn
Pissoir im Zug bei der Westbahn
Pissoir im Zug im Shinkansen
Pissoir im Zug im Shinkansen
Zukunftskonzept Schnaittachtalbahn

Zukunftskonzept Schnaittachtalbahn

Was zeichnet ein gutes Bahnangebot aus? Mit dieser Frage haben sich Mathias König, Bernd Loos und ich im Jahr 1998 beschäftigt.

Entstanden ist eine 52-seitige Broschüre mit einem Zukunftskonzept zur Bahnverbindung Nürnberg – Neunkirchen am Sand – Simmelsdorf. Viele Ideen sind aktuell und können auf andere Strecken übertragen werden.

Zukunftskonzept Schnaittachtalbahn Simmelsdorf-Hüttenbach - Neunkirchen am Sand - Nürnberg

Hier klicken zum Herunterladen …

Optimale Fahrgastinformation bei geänderter Wagenreihung

Optimale Fahrgastinformation bei geänderter Wagenreihung

Rund ein Drittel der Fernzüge in Deutschland fährt mit geänderter Wagenreihung. Zwar wird am Bahnhof zumeist angezeigt und angesagt, dass der Zug in geänderter Wagenreihung verkehrt. Wo genau der reservierte Wagen hält, ist allerdings sogar für mich als Bahnexperte oft nicht eindeutig.

In diesem Artikel erfahren Bahnunternehmen, wie sie die Fahrgastinformation bei geänderter Wagenreihung leicht verständlich darstellen können.

Während meiner Ausbildungszeit bei der heutigen DB Fernverkehr AG haben wir Fahrgästen etwa mit folgendem Wortlaut eine Sitzplatzreservierung zu jeder Fernverkehrsfahrkarte empfohlen:

„Mit einer Sitzplatzreservierung haben Sie garantiert einen Sitzplatz, sparen sich die Platzsuche und genießen Ihre Reise von Anfang an.“

Damals fuhren die Züge weitgehend wie geplant und auf die Wagenstandsanzeiger am Bahnsteig war Verlass.

Heute würde ich hinzufügen:

„Vorausgesetzt der Fahrgast weiß, wo sich der reservierte Sitzplatz befindet“.

Besonders wichtig ist dies, wenn ein Zug aus zwei miteinander gekuppelten Triebzügen besteht:

  • Ein Zugteil hat dann beispielsweise die Wagennummern 21 bis 29 und
  • der andere Zugteil hat die Wagennummern 31 bis 39

Oft wird aus der Darstellung auf den Anzeigen am Bahnsteig nicht klar:

  • Ist der gesamte Zug gedreht?
  • Ist nur einer der beiden Zugteile gedreht?
  • Wenn nur einer der beiden Zugteile gedreht ist: Welcher?

Gerade bei langen Zügen ist eine klare Kommunikation besonders wichtig, weil ein Durchgang zwischen zwei gekuppelten Triebzügen während der Fahrt nicht möglich ist.

Das schlechte Beispiel

Zunächst vier Impressionen für mangelhafte Fahrgastinformation bei geänderter Wagenreihung aus Deutschland.

Beispiel 1:

Angenommen ich habe eine Fahrkarte für die erste Klasse im Wagen 39. Die Anzeige „Bitte beachten Sie die angezeigte geänderte Wagenreihung“ hilft mir hier nicht viel weiter. Mein Wagen kann entweder im Abschnitt A sein oder 400 Meter weiter im Abschnitt E halten.

Fahrgastinformation bei geänderter Wagenreihung, Anzeige „Bitte beachten Sie die angezeigte geänderte Wagenreihung“

Beispiel 2:

Noch einmal der gleiche Zug. Die weiße Laufzeile enthält eine unnötige Doppelinformation. Denn dass die 1. Klasse in den Abschnitten A und E hält, geht schon aus der kleinen Grafik rechts hervor.

Wo sich die dagegen Zugteile mit den 20er- und 30er-Wagennummern jeweils befinden bleibt unklar, bis der Zug an den Bahnsteig rollt. Dann geht die Rennerei auf dem Bahnsteig los …

optimale Fahrgastinformation bei geänderter Wagenreihung, Anzeige „1. Klasse Abschnitt A und E“

Beispiel 3:

„Heute Wagen 5, 14-6“. Soll das ein „normaler“ Fahrgast wirklich verstehen? Selbst als Bahnexperte muss ich darüber nachdenken, was damit gemeint sein soll:

optimale Fahrgastinformation bei geänderter Wagenreihung, Anzeige „Heute Wagen 5, 14-6“

Beispiel 4:

„Zugteile vertauscht“. Und wo sind jeweils die Zugteile mit den Ordnungsnummern 21-29 sowie 31-29?

optimale Fahrgastinformation bei geänderter Wagenreihung, Anzeige „Zugteile vertauscht“

Das gute Beispiel

Wie klare und gute Fahrgastinformation bei geänderter Wagenreihung aussehen kann, zeigt die Schweizer Bundesbahn:

Beispiel 1:

Klare Kommunikation in Olten. Unter jedem Wagen stehen der Bahnsteigabschnitt und die Wagennummer:

optimale Fahrgastinformation bei geänderter Wagenreihung, Zugzielanzeiger in Olten

In Zürich HB ist eindeutig, in welchem Sektor jeder einzelne Wagen des Intercity nach Singen hält. Sogar die Fahrtrichtung ist mit einem kleinen Pfeil angegeben:

optimale Fahrgastinformation bei geänderter Wagenreihung, Zugzielanzeiger in Zürich HB

Warum eine gute Fahrgastinformation wichtig ist

  1. Das Verkehrsunternehmen wirkt gegenüber Fahrgästen gut organisiert (obwohl etwas schief gelaufen ist). Das schafft Vertrauen.
  2. Das Einsteigen geht schneller, weil sich die Fahrgäste schon vor Ankunft des Zuges am Bahnsteig positionieren können. Der Zug kann pünktlich abfahren.
  3. Fahrgäste reisen komfortabel und entspannt. Ihre Fahrgäste sind zufriedener. Ihr Zugpersonal auch.

Noch besser ist natürlich, wenn der Zug richtig gereiht fährt oder Züge symmetrisch (spiegelbildlich) gebildet werden, womit eine gedrehte Wagenreihung gar nicht auftreten kann. Da braucht man dann nur die Wagennummern umstecken bzw. „umdigitalisieren“.

Ich berate Sie gerne, wenn Sie Ihren Bahnbetrieb und Ihre Fahrgastinformation verbessern möchten.