In Deutschland unterscheidet sich in Regionalzügen die erste Klasse oftmals nur durch die Sitzpolsterfarbe gegenüber der zweiten Klasse. Dass es auch komfortabel geht, zeigt die BLS Lötschbergbahn mit ihren Triebzügen vom Typ RABe 535.
Es fängt schon im Türbereich an. Fahrgäste können den Niederflur-Nahverkehrszug («NINA») der BLS Lötschbergbahn stufenlos betreten. Eintreten statt einsteigen.
Zwischen dem Türbereich und den Großraumabteilen sorgen Abteiltüren für Geborgenheit und Ruhe:
Die Türen mit dem liebevoll gestalteten Schriftzug öffnen auf Knopfdruck und nicht mit einer Lichtschranke. So geht die Tür nur dann auf, wenn der Fahrgast es wirklich will – und nicht bei jeder Körperbewegung (z.B. beim Umblättern der Tageszeitung).
Innen bietet der „Lötschberger“ eine großzügige 1+2 Bestuhlung:
Sitzplätze und Gepäckregale sind harmonisch auf die großen Panoramafenster abgestimmt. Der Sitzteiler passt zum Fensterteiler. Reisende können die vorbeiziehende Landschaft genießen.
Hier eine 4er-Sitzgruppe mit Teppichboden sowie Polstersesseln mit breiten, gepolsterten und klappbaren Armlehnen:
Fahrgäste können zwischen Vis-a-Vis-Sitzplätzen und Reihenbestuhlung wählen. Hier ein Einzelsitz:
Die Reihensitze haben großzügige Klapptische für die Brotzeit und zum Arbeiten:
Die Klapptische lassen sich bis zum Bauch ausziehen. So kann der Fahrgast seinen Laptop aufklappen und braucht zum Arbeiten den Laptop weder auf dem Oberschenkel ablegen, noch seine Arme ganz ausstrecken:
Die Polstersessel sind übrigens verstellbar. Perfekt für ein Nickerchen …
Folgenden Zitaten von der BLS-Internetseite ist nichts hinzuzufügen:
„Die großen Fenster und die angenehme Beinfreiheit sorgen zudem für ein bestmögliches Reiseerlebnis.“
„Dieser Zug lässt bezüglich Technik, Komfort und Design keine Wünsche offen.“
Zum Vergleich: Erste Klasse in deutschen Regionalzügen
Zum Vergleich ein Blick in die erste Klasse eines vergleichbaren Nahverkehrstriebwagens der Baureihe 644 („Talent“) von DB Regio: 2+2-Bestuhlung, harte Sitze, harte Armlehnen, Sitze nicht verstellbar, keine Tische, kein Abfallbehälter, kein Teppichboden.
Immerhin haben Bahnunternehmen und Fahrzeughersteller Ende der 1990er Jahre noch auf die Harmonie zwischen Sitzteiler und Fensterteiler geachtet:
In Deutschland gilt die Devise: ankommen. Wie und wann, das scheint keine Rolle zu spielen …